Kultur- und Kreativwirtschaftsindex Berlin-Brandenburg (KKI)

von Dirk Martens · 13. Januar 2017

Die wirtschaftliche Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Darüber hinaus geht von ihr jedoch auch eine starke Strahlkraft in andere Wirtschaftszweige aus, z. B. in den Tourismus und in alle Branchen, deren Fachkräftebindung durch einen kulturell attraktiven Standort erheblich verbessert wird. Über „Cross-Innovations“ können zudem weitere wirtschaftliche Potenziale freigesetzt werden. Nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern der Welt wird diesem Sektor deshalb besondere Aufmerksamkeit gewidmet.

Zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in diesem Bereich ist ein Indikatorensystem erforderlich, das die teils sehr unterschiedlichen Herausforderungen und Chancen in den verschiedenen Teilmärkten aufzeigt und Lösungsansätze entwickelt. Deswegen wurde House of Research u. a. von den Ländern Berlin und Brandenburg sowie den Industrie- und Handelskammern Berlin und Potsdam mit der Erstellung des Kultur- und Kreativwirtschaftsindex (KKI) beauftragt. Das Ziel des KKI ist es, ein repräsentatives Stimmungsbild in den Creative Industries zu zeichnen, um frühzeitig Signale zu erkennen – noch bevor sich diese in der amtlichen Statistik niederschlagen können. Durch periodische Wiederholungen lässt sich die Effektivität von politischen Maßnahmen kurzfristig bestimmen.

Dafür untersuchten wir in den Jahren 2011 bis 2015 sämtliche Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft: Design / Mode, Architektur, Games / Software / Multimedia, Werbung / PR / Marktforschung, Presse, Musik, Buch, Film, Rundfunk, Bildende Kunst und Darstellende Kunst. In die Analyse flossen sowohl Daten der amtlichen Umsatzsteuer- und Beschäftigungsstatistik ein, als auch ein wirtschaftlich sehr einflussreiches Set von „weichen Faktoren“, die wir in Befragungen mit Unternehmen erhoben haben. Hierzu zählen die Einschätzung der gegenwärtigen und zukünftigen wirtschaftlichen Lage des eigenen Unternehmens und der Investitionsbereitschaft. Die Studie untersuchte und bewertete zudem verschiedene Standortfaktoren mit hoher Relevanz für die Ansiedlung und Gründung von Unternehmen.

Der KKI lässt sich an unterschiedliche Standorte und individuelle Bedarfe adaptieren. Er bietet konkrete Handlungsempfehlungen zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft für die Politikberatung. Untersucht werden können auch andere Märkte wie etwa die Informations- und Kommunikationstechnik oder einzelne Cluster wie z. B. IoT, Smart Home, E-Mobility und viele mehr. Als kostenfreier Download steht die veröffentlichte Fassung des KKI Berlin-Brandenburg bereit.

Die Berichte zum Kultur- und Kreativwirtschaftsindex Berlin-Brandenburg sind unter den folgenden Links zum Download verfügbar:

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